Bezirk Zala

Beide Eltern sind Zahnärzte, ich bin grundsätzlich in der Zahnarztpraxis bei uns im Familienhaus aufgewachsen. Auf den alten Videoaufnahmen sieht man,

wie natürlich ich mich in diesem Umfeld bewege,

ich lief ständig herum und fragte, was wozu dient. Ich war immer an Biologie, am Funktionieren des lebenden Organismus interessiert. Während Andere Kinderbücher gelesen haben, habe ich im Anatomieatlas meiner Eltern geblättert.

Wir lebten im ländlichen Bezirk Zala, mein Vater züchtete neben seiner Arbeit Rennpferde, er wollte, dass ich Springreiterin werde, aber ich habe die Zahnmedizin gewählt. Trotzdem ist meine Beziehung zu Pferden, zum Reiten bis zum heutigen Tag eng.

Budapest.hu

Meine Studienjahre habe ich an der Zahnmedizinischen Fakultät der Universität Semmelweis verbracht. Es war ein fantastisches Gefühl, in den selben Hörsälen zu sitzen und mich in die gleiche Wissenschaft zu vertiefen, wie meine Eltern.

Ich wollte in Richtung Chirurgie gehen, aber als ich Prothetik und ästhetische Zahnmedizin studiert habe, ist mir dieser Bereich sehr ans Herz gewachsen.

Mit den Mitteln der ästhetischen Zahnmedizin kann man die Lebensqualität des Patienten wesentlich verbessern.

Es kommt jemand, der wegen schlechter oder unvollständiger Zähne kein Selbstvertrauen hat, seine Selbstschätzung ist am Boden, und hat vielleicht sogar Angst; ich höre ihr oder ihm zu, was stört sie, was möchte sie, was ist wichtig für sie. Wir stellen einen Plan auf, die Arbeit folgt diesem Plan, und am Ende des Prozesses kommt es halt oft vor, dass der Patient oder Patientin Träne in den Augen hat, weil die Änderung so ergreifend ist.

Zürich.ch

Ich lebe seit mehr als fünf Jahren in Zürich, zuvor habe ich in Ungarn, England und in den Niederlanden gearbeitet. Ich habe meinem Verlobten in die Schweiz gefolgt. Ich hatte Glück, es hat sich die Möglichkeit ergeben, meine Tätigkeit als Zahnärztin im VitalCenter Zürich fortzusetzen.

Wie ist das Leben hier? Das Arbeitstempo ist anders: es ist ruhiger, aber die Erwartungen sind auch höher, wir schenken jedem einzelnen Patienten mehr Aufmerksamkeit. Das hängt natürlich auch von der Praxis ab: es gibt auch in Ungarn Praxen mit „hörerer Drehzahl” und auch welche, wo man Zeit hat, individuelle Aspekte zu berücksichtigen. Eines ist sicher:

wegen der charakteristisch hohen Ansprüche und Perfektionismus der Schweizer müssen wir sehr hohen beruflichen Erwartungen gerecht werden.

Kommunikation ist äusserst wichtig: die Patienten erwarten eine präzise und ausführliche Beratung. Wir bieten dem Patienten immer mehrere Optionen an, damit man mehr zur Auswahl hat. Die Entscheidung zu treffen ist nicht unsere Aufgabe, sondern über Vor-und Nachteile bestimmter Eingriffe zu informieren, beziehungsweise die Kommunikation der Preise.

Durch das ruhigere Tempo und die längere Zeit mit den einzelnen Patienten haben wir auch die Möglichkeit, die Seele des Patienten zu pflegen, abzuwarten, dass die anfängliche Angst nachlässt oder vergeht. Es ist ein Riesenergebnis, bei einem vor Angst zitternden Menschen zu erreichen, dass er lächelnd nach Hause geht und das nächste mal lächelnd zurückkommt! Ich habe mehrere Patienten, die über sechs Jahrzehnten den Zahnarzt fürchteten, aber heute wissen, dass diese Zahnmedizin eine andere ist, als die, die sie in ihrer Kindheit erlebten.

Was ist meine erste Priorität als Ärztin? Meinen Patienten eine schmerzfreie Behandlung zu bieten; und nicht nur weil ich einfühlsam bin und die Würde des anderen Menschen für wichtig halte, aber auch, weil eine Versorgung auf wirklich hohem Niveau nur mit einem ruhigen, stressfreiem Patienten möglich ist. Im Zusammenhang mit der schmerzfreien Behandlung legen wir Wert auf eine entspannte und angstfreie Atmosphäre, und freundliche Umgebung. Die persönliche Beziehung ist ausschlaggebend, wir sehen den Menschen hinter den Zähnen. Vielerorts gibt es auch heutzutage noch eine Art Hierarchie zwischen Arzt und Patienten, was nicht notwendig ist. Wir sind gleichwertige Parteien: es gibt kein befriedigendes Ergebnis ohne einen hochgebildeten Zahnarzt, wie auch ohne einen ruhigen Patienten, der dem Zahnarzt vertraut.

Die Innovation ist sehr schnell in der Zahnmedizin, wir nehmen an einer Vielzahl von Weiterbildungen teil. 50 Stunden im Jahr sind Pflicht, für mich überhaupt kein Problem. Meistens bleibe ich in der Schweiz, aber manchmal absolviere ich Lehrgänge im Ausland, in Wien, London, Köln, Budapest, Szeged. Ich bin in einer privilegierten Lage, da ich von den bekanntesten, hervorragendsten Ärzten der Schweiz lernen kann. Ästhetische Zahnmedizin und Prothetik stehen mir nah. Ich setze die modernsten Materialien ein und versuche, die neusten Methoden anzuwenden, hier gehe ich ungern Kompromisse ein. Ich mag die präzise Arbeit, empatische Arbeitsatmosphäre und wie schon erwähnt, die Herausforderungen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Zeit in Uganda.

Bwerenga.ug

Ich liebe es zu reisen, die Welt zu entdecken, unterschiedliche Kulturen zu begegnen. Beim Reisen versuche ich das Leben, die Gewohnheiten der Einheimischen kennenzulernen, ich meide bewusst die zu „touristischen Orte”.

Ich wollte schon immer nach Afrika, deswegen habe ich sofort eine sich ergebende Möglichkeit ergriffen: die Chefin meines Verlobten und ihr Mann leiten ein Kinderdorf in Uganda, im Dorf Bwerenga, und sie brauchten eine Zahnärztin. Ich habe das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden, Ferien mit ehrenamtlicher Arbeit.

Im Kinderdorf gibt es eine Praxis, wo man vor ungefähr anderthalb Jahren einen Zahnarztstuhl aufgestellt hat. Manchmal besuchen Freiwillige das Dorf, aber leider nicht so oft, wie es notwendig wäre. Kein Wunder, dass als ich angekommen bin,

hat man 50 Kinder am ersten Tag angemeldet.

Wir haben von Morgen bis Abend gearbeitet, untersucht und die Kinder nach Notwendigkeit behandelt. Ich habe 30 Kg zahnmedizinisches Material mitgebracht. Die Beschaffung dieses Materials und die Reise sind in Eigenregie erfolgt. Noch in der Schweiz habe ich Kontakt zu mehreren Dental-Firmen aufgenommen, die, wie sich herausgestellt hat, gerne gespendet haben; als ob sie darauf gewartet hätten, dass sie jemand kontaktiert. Ich habe Spenden im Wert von mehreren Zehntausend Franken bekommen, und sie hätten mehr gegeben, wenn ich mehr hätte mitbringen können; als hätte ich eine längst verschlossene Quelle geöffnet! Beruflich war diese Zeit eine riesige Herausforderung. Ich habe die Schüler der benachbarten Schulen behandelt, sie sind meistens in Gruppen gekommen, manchmal haben sie die Eltern mitgebracht. Bei den meisten von ihnen musste Zahnfüllung gemacht oder ein Milchzahn gezogen werden. Ich habe versucht, in der zur Verfügung stehenden Zeit und unter den gegebenen Umständen das Maximale aus der Lage herauszuholen, obwohl die Mittel ziemlich bescheiden waren. Die Assistentenrolle haben die Mitarbeiter des Kinderdorfes übernommen, beziehungsweise ein sozialer Mitarbeiter, der gerade sein Praktikum absolvierte. Dieser Praktikant hat noch nie im Gesundheitswesen gearbeitet, hat sich aber in 1-2 Stunden eingelernt und war eine Riesenhilfe.

Die Kinder, ihre Eltern und Lehrer waren dankbar und kooperativ, für sie wären ähnliche ärztliche Behandlungen unbezahlbar. Es kam vor, dass sie für eine Kontrolle mehrere Kilometer zu Fuß laufen mussten. Zahnpasta und Zahnbürste sind für sie luxus, ein wahrer Schatz. Es ist traurig, die Armut zu sehen, aber diese Kinder sind auf ihrer Weise glücklich, Verzweiflung ist bei ihnen nicht zu erkennen. Es mag als Klischee klingen, aber es ist eine Tatsache, dass wir Europäer unzufriedener sind, weil wir immer nach mehr streben. Die Zeit in Bwerenga war ein bestimmendes Erlebnis, sowohl beruflich als auch menschlich. Ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird: jetzt, als ich die Großzügigkeit der schweizer Firmen erfahren habe, möchte ich weitere Materialien und Ausrüstungen dort oder in andere Teile der Welt hinbringen, wo diese sehr gebraucht werden.

Ich weiß, dass ich noch helfen kann; es ist spannend zu wissen, dass noch eine Vielzahl an Möglichkeiten auf mich wartet. Offene Augen, offene Ohren und vor allem ein offenes Herz: das ist das Geheimnis, um Ziele und Aufgaben in der Welt zu finden!

Uganda:

 

Mytische Berggorillas. Der Viktoriasee, der größte See Afrikas. Zum Großteil 1000 Meter über Meereshöhe. Erstaunlich wechselhafte Landschaft. Safari- und Raftingtouren. Freundliche Menschen. Armut. Für uns ist das UGANDA.
Für Dr. Agnes Bokor (ehem. Kovacs) ist es mehr. Viel mehr.

Im Rahmen des Kinderdorfes KIDS OF AFRICA, als ehrenamtliche Zahnärztin kam sie nach Bwerenga, in ein Kinderdorf nicht weit von der Hauptstadt entfernt. Viele der benachteiligten Kinder Bwerengas lächeln seitdem froh und befreit. Erstens, die Zahnarztpraxis des Dorfes erhielt vor Kurzem einen Zahnarztstuhl. Nicht viel später kam dr. Bokor (ehem. Kovacs) an und machte sich sofort an die Arbeit: die bislang bestehende schwere Mangel and Mitteln und Beständen linderte sie aus Spenden verschiedener schweizer Unternehmen. Sie untersuchte die Zähne der Kinder, wenn notwendig, behandelte sie sie und brachte ihnen die richtige Technik des Zähneputzens bei.

Aus der Mission profitierten nicht nur die Einheimischen, sondern sie war eine bereichernde Erfahrung auch für die teilnehmende Ehrenamtliche.

In Bwerenga wird Hilfe ständig gebraucht. Wenn Sie als Zahnärztin oder Zahnarzt, bzw. Dentalhygenikerin oder Dentalhygeniker gerne ein paar Tage oder sogar mehrere Wochen im Kinderdorf in Uganda arbeiten würden, nehmen Sie Kontakt zu Dr. Agnes Bokor (ehem. Kovacs) per E-Mail auf: [email protected].